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Jazz-Akkorde am Klavier für Anfänger

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Du willst Jazz-Akkorde am Klavier lernen?

Oft macht Klavierlernenden allein das Wort „Jazz“ schon Angst, weil das Genre mit Komplexität und Virtuosität verbunden wird. Mir ging das früher ähnlich. Auch wenn es bei dieser Musik durchaus komplexe Strukturen gibt und viele Jazzmusiker außerordentlich gut ihr Instrument beherrschen – viele Stücke bestehen aus den bekannten grundlegenden Akkorden und Akkordfolgen, jedoch mit Variationen bezüglich Tonart, Modulation, Tempo und Struktur.

Was sind Jazz Akkorde?

Im Folgenden behandeln wir Schritt für Schritt, was sind Jazz-Akkorde, wie sind sie aufgebaut, wie liest man Jazz-Akkordsymbole, wir sehen uns bekannte Jazz-Akkordfolgen an und du bekommst viele praktische Tipps. Damit solltest du am Ende gut gerüstet sein, um Jazz-Akkorde zu lernen und mit ihnen bei deinem Klavierspiel zu experimentieren.

Damit du bestmöglich von diesem Artikel profitierst, solltest du bereits ein gutes Verständnis für grundlegende Akkorde und Intervalle besitzen. Die grundlegenden Dreiklänge sind Dur, Moll, vermindert und übermäßig.

Hier siehst du ein Beispiel der verschiedenen Akkordtypen:

 

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Septakkorde

In einem separaten Artikel geht es ausschließlich um Septakkorde bzw. Septimenakkorde, die sicher der grundlegendste Typ eines Jazz-Akkords sind. Sobald du einem Akkord eine Septime hinzufügst, könnte man sagen, dass er zu einem Jazz-Akkord wird – auch wenn Septakkorde durchaus in vielen anderen Musikgenres verwendet werden. Reguläre Dur- und Mollakkorde kommen im Jazz selten vor, deshalb werde ich hier die Septakkorde als grundlegende Akkorde bezeichnen.

Hier sind mögliche Varianten eines Septakkords:

  1. Großer Septakkord
  2. Mollseptakkord
  3. Dominantseptakkord
  4. Mollseptakkord mit großer Septime
  5. Halbverminderter Septakkord
  6. Verminderter Septakkord
  7. Übermäßiger Septakkord

Ergänzend zum Thema könnt ihr weitere Artikel über Akkorde am Klavier und Klavier Intervalle bestimmen und verstehen lesen.

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Akkordsymbole verstehen

Jazzmusik wird meistens auf einem sogenannten Leadsheet festgehalten. Anders als bei den herkömmlichen Notenblättern, mit denen Pianisten normalerweise zu tun haben, sind in den Leadsheets die Melodie und darüber die Akkorde verzeichnet (wie im Beispiel unten). Die Musiker können sich dadurch frei entscheiden, wie sie die Akkorde spielen, da diese nicht fest notiert sind. Um nach einem Leadsheet zu spielen, musst du verstehen, wie Akkorde aufgeschrieben werden und was die verschiedenen Symbole bedeuten.

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Ein Akkord wird normalerweise durch seinen Grundton bestimmt. Wenn also „A“ die niedrigste Note eines Akkords oder eines Bassteils ist, dann ist der Akkord ein A irgendwas.

Mollakkorde werden oft mit einem Minuszeichen ‚-‚, einem ‚min‘ oder einem ‚m‘ nach der Akkordnote notiert. Ein A-Mollseptakkord könnte also zum Beispiel als A-7, Amin7 oder Am7 geschrieben werden.

Dominantakkorde werden in der Regel einfach mit dem Akkordnamen und der Erweiterung benannt. Ein Dominantseptakkord in D heißt also D7 oder, falls er eine Erweiterung besitzt, D9 oder D13.

Durakkorde werden einfach mit dem Akkordnamen benannt; manchmal können Sie aber auch mit einem kleinen Dreieck, wie diesem ∆ notiert werden oder mit einem ‚maj‘ oder ‚ma‘ nach dem Akkordton. Ein G-Dur Septakkord kann also als G, G∆, Gmaj7 oder Gma7 aufgeschrieben werden.

Major and minor chord symbols, Akkordtypen, Akkordsymbole

Die genannten Bezeichnungen sind die am häufigsten vorkommenen, aber es gibt weitere Variationen – alle Arten, Jazz Akkorde zu notieren, kannst du hier nachlesen.

Was ist Skoove?

In diesem Artikel findest du empfohlene Tutorials und Artikel von Skoove. Warum? Skoove ist eine tolle interaktive Online-Lernplattform für Klavierlernende. Auch schwierige Zusammenhänge und Songs werden hier in einfach zu verstehende Übungen verpackt, sodass du in deinem eigenen Tempo lernen kannst, zudem bekommst du umgehend Feedback zu deinem Klavierspiel. So kannst du deinen Klavierunterricht viel entspannter angehen und hast rund um die Uhr einen Lernbegleiter. Ich wünschte, ich hätte so ein Tool gehabt, als ich mit dem Klavier lernen anfing. Falls du es nicht schon getan hast, melde dich am besten gleich für einen kostenlosen, 7-tägigen Test an und probiere es aus.

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Erweiterungen für Jazz-Akkorde

Eine Erweiterung entsteht, wenn wir einem Akkord etwas hinzufügen. Egal, welches Instrument man spielt, am besten versteht man Erweiterungen wohl mit dem Klavier, wegen seiner typischen linearen Struktur der Töne. Deshalb lernen Blech- und Holzblasmusiker oft Harmonie und Arrangement mit einem Klavier als visuelle und haptische Hilfe.

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Wie bereits erwähnt, ist die Septime die grundlegende Erweiterung für jeden Akkord. Da sie jedoch so elementar ist, fällt sie nicht in die Kategorie der Erweiterungen, wenn wir vom Jazz reden. Dort sind Erweiterungen die Töne, die wir einem Septakkord noch zusätzlich hinzufügen; diese Töne beeinflussen die Farbe des Akkords und dadurch auch die Stimmung der Musik. Wir können jeden Septakkord erweitern, solange er nicht mit der Melodie kollidiert.

Wichtiger Hinweis: Septimen kommen nicht immer in Jazz-Akkorden vor (zum Beispiel Sus-Akkorde), aber sie sind dort zumindest in der großen Mehrheit, deshalb schauen wir uns zunächst diese an.

Im unteren Bild siehst du, dass die Akkordtöne von 1-13 nummeriert sind.

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Der 9. Ton (None, 9-Akkorde)

Die None kann zu Dur- und Mollakkorden, zu Dominant- und halbverminderten Septakkorden hinzugefügt werden. Hier ist ein Beispiel für einen Cmaj9-Akkord, notiert im Violinschlüssel bzw. als Töne auf der Tastatur mit den Akkordtönen darunter.

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Der 11.Ton (Undezime, 11-Akkorde)

Der elfte Ton kann zu Moll-, halbverminderten und verminderten Septakkorden hinzugefügt werden. Hier ist ein Beispiel eines Dm11-Akkords, notiert im Violinschlüssel bzw. als Töne auf der Tastatur mit den Akkordtönen darunter. Wie du siehst, ist hier auch die None mit dabei; das muss zwar nicht sein, aber normalerweise ist bei einem Dm11 die None mit eingeschlossen.

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Der 13. Ton (13-Akkorde)

Der 13. Ton kann zu Dur-, Moll- und Dominantseptakkorden hinzugefügt werden. Hier ist ein Beispiel eines G13-Akkords, notiert im Violinschlüssel bzw. als Töne auf der Tastatur mit den Akkordtönen darunter. Wie du siehst, ist hier, im Gegensatz zu der vorherigen Erweiterung, der 11. Ton nicht eingeschlossen, da er eine Dissonanz erzeugen würde. Dieser Akkord ist zudem mit größeren Zwischenräumen aufgebaut worden als die anderen beiden Beispiele (mehr dazu später).

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Versuche, die genannten Akkorde einzeln zu üben, indem du du linke Hand für die unteren drei Noten verwendest und die rechte Hand für den Rest.

Da dieser Artikel für Anfänger gedacht ist, konzentrieren wir uns hier auf die Großen Septakkorde, die Mollseptakkorde und die Dominantseptakkorde sowie ihre Erweiterungen – die übrigens auch die drei Akkorde der Jazz-Akkordfolge 2-5-1 (ii-V-I) sind.

Die Akkordfolge ii-V-I

Eine der am häufigsten, vielleicht sogar die am häufigsten verwendete Akkordfolge in der Jazzmusik ist ii-V-I. Falls du mit der Nutzung römischer Ziffern für die Akkorde noch nicht vertraut bist, hier eine kurze Erklärung.

Abgeleitet von der diatonischen Dur-Tonleiter, bezeichnen die klein geschriebenen römischen Ziffern einen Moll-Akkord, während groß geschriebene Symbole einen Dur-Akkord anzeigen, zu einer Jazz-Akkordfolge wird es aber erst, wenn wir Septimen und/oder Erweiterungen hinzufügen.

Wenn wir zu ii-V-I Septimen hinzufügen, erhalten wir ii7, V7 und Imaj7. Für C-Dur wäre das zum Beispiel Dmin7, G7 und Cma7. Fügen wir zu diesen Akkorden nun Erweiterungen hinzu, werden daraus Dmin11, G13 und Cmaj9 sowie viele weitere Variationen.

Zur Übung gehen

Schau dir das Videotutorial zu „Autumn Leaves“ hier oben an. Der Song beginnt mit einer ii-V-I Akkordfolge, genauer gesagt Cm7, F7 und Bbmaj7. Spiele mit dem Video mit und mach dich mit der Melodie und den Bassnoten vertraut. Mit Skoove kannst du das in deinem eigenen Tempo tun und du erhältst umgehend Feedback, während du spielst, nimm dir also ruhig Zeit. Wenn du das Prinzip verstanden hast, konzentriere dich auf die ersten vier Takte und spiele einen Cm7-Akkord (C, Eb, G, Bb), einen F7-Akkord (F, A, C, Eb) und einen Bbmaj7-Akkord (Bb, D, F, A) parallel zur Melodie, während du das Video laufen lässt. Achte darauf, wie das klingt. Jetzt füge ein D (den 9. Ton, die None) zu deinem Cm7-Akkord hinzu. Wie klingt es jetzt? Füge ein G (die None) zu deinem F7-Akkord hinzu. Achte darauf, wie das die Harmonie verändert. Experimentiere weiter mit diesen Klavierakkorden für Anfänger und Erweiterungen anhand des Skoove-Tutorials und du wirst immer vertrauter mit ihrem Klang und ihrem Aufbau werden.

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Akkord-Voicings

In den oben genannten Beispielen sind die Akkorde vor allem in Terzen ausgedrückt, um die Beziehungen der Erweiterungen klar zu erkennen. Wenn man beginnt sich mit Jazz-Akkorden zu beschäftigen, ist es hilfreich, sie in dieser Art aufgebaut zu sehen. Sieh dir die gebrochenen Akkorde Cmaj7, Dm7 und Em7 in dem Skoove-Tutorial hier unten an. Übe einfach mit, damit deine Finger sich an den Aufbau gewöhnen und dein Gehirn sich die Akkordtöne merkt.

Zur Übung gehen

Wenn wir verstanden haben, wie wir unseren Akkord in Terzen aufbauen, können wir die Noten umkehren und auf die rechte und linke Hand aufteilen – nicht nur, weil wir nur fünf Finger an jeder Hand haben, sondern weil das Spielen verschiedener Umkehrungen des Jazz-Akkords andere Klänge erzeugt, manchmal geeigneter ist und für einen weicheren, angenehmeren und interessanteren harmonischen Verlauf sorgt.

Als Faustregel gilt: Beim Voicing von ii V I Akkorden für das Soloklavier spielst du mit der linken Hand immer den Grundton des Akkords als tiefste Note und denke daran, dass der Akkord immer die Terz und die Septime enthält. Die Quinte kann mit dabei sein oder ausgeschlossen werden, abhängig davon, welchen Klang du hervorrufen willst.

Wenn wir uns noch mal den Beginn von „Autumn Leaves“ anschauen und diesmal keine Terzen verwenden wollen, könnten wir die Akkorde wie folgt klingen lassen:

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Siehst du, wie die Akkordänderungen der rechten Hand in der Abbildung oben jetzt weicher sind und nicht mehr so blockartig? Das wollen wir erreichen, wenn wir unsere Jazz-Akkorde harmonisch klingen lassen wollen. Wenn wir noch einen Schritt weiter gehen und Erweiterungen hinzufügen, könnte es so aussehen:

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Versuche mit den Akkorden von hier oben die ersten vier Takte von „Autumn Leaves“ bei Skoove zu begleiten. Wie färbt diese Stimmung die Melodie?

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Akkordformen

Es gibt eine Reihe von Akkordformen, die du dir in dein Fingergedächtnis einprägen solltest. Schauen wir uns jetzt mal eine Akkordform für die rechte Hand in einem Skoove-Tutorial an:

Zur Übung gehen

Hier spielt die rechte Hand einen C7-Akkord über einen funky Blues-Basslauf. Beachte, dass der Akkord von unten nach oben in E, G, Bb, C angeordnet ist. Das funktioniert gut, und wenn wir daraus einen C9-Akkord machen wollen, dann ersetzen wir das C durch ein D und erhalten E, G, Bb, D. Spiele mit dieser Variante mit und achte darauf, wie es klingt. Wenn du den Klang magst, kannst du dir den Aufbau in deinem Übungsheft notieren.

Jetzt probiere das G im Akkord durch ein A zu ersetzen, um von unten nach oben E, A, Bb, D zu erhalten. Dadurch ist ein C13-Akkord entstanden; der Sound ist ähnlich, aber er enthält etwas mehr Spannung.

Jazz Akkorde üben

Wie überall gilt auch hier, regelmäßig zu üben, wenn du dich verbessern willst.

Mehr dazu kannst du in unserem Artikel über die Kunst des richtigen Übens erfahren.

Nach meiner Erfahrung ist die beste Form des Übens, nachdem du schon einen Einblock in die Theorie gewonnen hast, wenn du die Jazz-Akkorde im Zusammenhang mit einem Musikstück übst. Es ist durchaus auch sinnvoll, die Akkorde einzeln und die Akkordfolgen ii-V-I immer wieder zu üben, um mit ihnen vertraut zu werden. Aber das ist nur ein Teil des Prozesses. Der wichtigste Schritt ist es, das Gelernte konkret auf einen Song anzuwenden.

Ein Jazz-Standard, der dafür gut geeignet ist, ist „Georgia On My Mind“. Skoove führt dich durch diesen Klassiker.

Zur Übung gehen

Probiere ein paar der erweiterten Jazz Akkorde aus, während du mit dem Tutorial mitspielst.

Jazz-Akkorde hören und lernen

Ein Kind lernt sprechen, indem es den Worten zuhört und versucht, sie nachzuahmen, lange bevor es buchstabieren oder lesen kann. Genauso ist auch das Hören von Jazzmusik ein toller natürlicher Weg, um dich mit Jazz-Akkorden, Akkordfolgen und Harmonien vertraut zu machen. Pianisten wie Herbie Hancock, Bill Evans, McCoy Tyner, Wynton Kelly oder Thelonius Monk sind nur einige Musiker, die du dir meiner Meinung nach unbedingt anhören solltest.

Wir haben an dieser Stelle noch nicht über Sus-Akkorde oder alterierte Akkorde gesprochen. Aber wenn du dich gerade erst mit Jazz-Akkorden bekannt machst, gibt es auch in diesem Artikel ausreichend Material, mit dem du spielen und herumprobieren kannst. Investiere etwas Zeit, um dich mit den Inhalten und Übungen hier zu beschäftigen. Mit der Hilfe von Skoove wirst du dir eine gute Grundlage schaffen, um später auch fortgeschrittene Jazz Akkorde zu spielen. Viel Glück!

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Autor dieses Artikels

Joe Kenny

Joe ist ein Pianist, Lehrer, Sänger und Songschreiber aus Liverpool, der heute im Nordosten von Irland lebt. Er hat einen Abschluss in Musik vom international renommierten Liverpool Institute for Performing Arts (LIPA) und in vielen Musikschulen in Irland unterrichtet. Seit über 15 Jahren gibt er Konzerte, darunter in Großbritannien, Irland, Singapur, Norwegen und Spanien und er liebt es, seine Schülerinnen und Schüler mit Musik zu inspirieren.


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